Globale Strategien

Strategien und
Abkommen zur Nachhaltigen Entwicklung


Brandt-Report - Das Überleben sichern / 1980

Die vom Präsidenten der Weltbank d , Robert S. McNamara, angeregte 'Unabhängige Kommission für Internationale Entwicklungsfragen', nahm im September 1977 ihre Arbeit auf. Auf seine Initiative Willy Brandt übernahm den Vorsitz der Kommission der Vertreter aus 20 Staaten angehörten. Hauptaufgabe war die ernsten Probleme von globalen Ausmaßen zu untersuchen, wie sie sich aus den wirtschaftlichen und sozialen Ungleichgewichten der Weltgemeinschaft ergeben und Wege dafür aufzuzeigen, wie angemessene Lösungen für die Entwicklungsprobleme und Armut vorangetrieben werden können.

Der Bericht: "Das Überleben sichern. Gemeinsame Interessen der Industrie- und Entwicklungsländer wird 1980 bei den Vereinten Nationen eingereicht und gilt als Meilenstein der modernen Entwicklungspolitik. Mit seinen zukunftsweisenden Strategien will die Nord-Süd-Kommission dem Ernährungsproblem, dem Bevölkerungswachstum, der wachsenden Umweltproblematik und der Ressourcenknappheit entgegenwirken. Das Sofortprogramm umfasste u.a. die gezielte Erhöhung der Entwicklungshilfe eine internationale Energiestrategie, die die weltweite Energieversorgung sicherstellt und Umweltbelange berücksichtigt ein weltumspannendes Nahrungsmittelprogramm.



Brundtland-Report - Unsere gemeinsame Zukunft / 1987

1983 gründeten die Vereinten Nationen als unabhängige Sachverständigenkommission die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED = World Commission on Environment and Development) mit dem Auftrag die Erstellung eines Perspektivberichts zu langfristig tragfähiger, umweltschonender Entwicklung im Weltmaßstab bis zum Jahr 2000 und darüber hinaus.

Die Sachverständigenkommission unter dem Voirsitz der damaligen Ministerpräsidentin von Norwegen, Gro Harlem Brundtland setzte sich aus 19 Bevollmächtigten aus 18 Staaten zusammen und veröffentlichte 1987 den als Brundtland-Report bekannt gewordene Zukunftsbericht "Unsere gemeinsame Zukunft" ("Our Common Future"). Dieser beeinflusste die internationale Debatte über Entwicklungs- und Umweltpolitik maßgeblich.

Darin wurde erstmals das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung entwickelt und als Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen, definiert. Zum ersten Mal wurde die Grundlage einer integrativen globalen Politikstrategie gebildet. Bislang als getrennt betrachtete Problembereiche wie u.a. Umweltverschmutzung, Bevölkerungsentwicklung und Wüstenausbreitung in einem Wirkungsgeflecht gesehen, das durch einzelne Maßnahmen nicht würde gelöst werden können.

Der Brundtland-Report wurde auf zwei internationalen Konferenzen (1987 in London und 1988 in Mailand) diskutiert und war der auslösende Hauptfaktor für die Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992.



Rio-Deklaration über Umwelt und Entwicklung / 1992

Auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wurde von Vertreter aus 178 Ländern, über Fragen zu Umwelt und Entwicklung im 21. Jahrhundert beraten. Dabei wurde das Konzept der nachhaltigen Entwicklung als internationales Leitbild anerkannt. Dahinter stand die Erkenntnis, dass wirtschaftliche Effizienz, soziale Gerechtigkeit und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen gleichwertige überlebenswichtige Interessen sind, die sich gegenseitig ergänzen. Zentrale Ergebnis der Konferenz ist die Agenda 21.

In den 27 Prinzipien der Rio-Deklaration wurde erstmals global das Recht auf nachhaltige Entwicklung (sustainable development) verankert. Weiter wurden das Vorsorge- und das Verursacherprinzip als Leitprinzipien anerkannt. Als Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung werden genannt: 1. die Bekämpfung der Armut, 2. angemessene Bevölkerungspolitik, 3. Verringerung und Abbau nicht nachhaltiger Konsum- und Produktionsweisen, 4. umfassende Einbeziehung der Bevölkerung in politische Entscheidungsprozesse.

Alle 178 teilnehmenden Staaten haben sich in Rio verpflichtet, nationale Strategien für eine nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten. Die Industrieländer haben zugesagt, ihre Partnerländer bei der Erfüllung dieser Verpflichtungen zu unterstützen. In Rio wurden außerdem die Klimarahmenkonvention und das Übereinkommen über die biologische Vielfalt sowie eine "Waldgrundsatzerklärung" unterzeichnet. Auch die Desertifikationskonvention von 1996 geht auf den Rio-Gipfel zurück.



Agenda 21 / 1992

Die Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm mit Handlungsempfehlungen für alle Bereiche der Umwelt und Entwicklung. Sie fordert eine neue Entwicklungs- und Umweltpartnerschaft zwischen den Industrienationen und den armen Ländern. Wichtige entwicklungspolitische Ziele wie Armutsbekämpfung und nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Wald sind hier ebenso verankert wie umweltpolitische Ziele, etwa die Reduzierung des Treibhauseffektes. Die Agenda 21 schreibt vor, alle gesellschaftlichen Gruppen an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Sie definiert Nachhaltigkeit als übergreifendes Ziel der Politik.



Artenschutz-Konvention / 1993

Die Artenschutz-Konvention ist ein Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt auf der Konferenz von Rio 1992. Bis Ende 1993 unterzeichneten 167 Staaten die Artenschutz-Konvention. Nach ihrer Ratifizierung durch 30 Staaten trat diese Konvention am 29.12.1993 in Kraft. Inzwischen haben sich 178 Vertragsstaaten verpflichtet, die biologische Vielfalt zu schützen und sie nachhaltig zu nutzen.

Die Länder haben das Recht, über ihre biologischen Ressourcen zu verfügen, sind aber auch dafür verantwortlich, dass ihre biologische Vielfalt erhalten bleibt und dass ihre biologischen Ressourcen auf nachhaltige Weise genutzt werden. Weltweit sollen Tier- und Pflanzenarten geschützt und ihre bedrohten natürlichen Lebensräume/ Ökosysteme und das dort vorhandene genetische Potential gesichert werden. So verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, Gesetze zum Schutz gefährdeter Arten auszuarbeiten, Schutzgebiete zu schaffen und eine umweltgerechte Entwicklung der umliegenden Gebiete zu fördern, geschädigte Ökosysteme zu rehabilitieren und wiederherzustellen und die Erhaltung bedrohter Arten durch die Unterstützung lokaler Gruppen zu fördern.



UN-Global Compact / 1999

Auf dem Weltwirtschaftsforum am 31.1.1999 in Davos (CH), forderte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, die Spitzenvertreter der weltweit führenden Wirtschaftsunternehmen zu einen "Globalen Pakt ("Global Compact") auf. Im Mittelpunkt stehen zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Der Global Compact ruft weltweit Unternehmen dazu auf, sich zu diesen Prinzipien öffentlich zu bekennen und aktiv für ihre Umsetzung einzusetzen. Partnerschaften zwischen Entwicklungszusammenarbeit und Privatwirtschaft gewinnen weltweit an Dynamik.

Die Kooperationsformen sind vielfältig und reichen von einzelnen Projekten bis zu globalen Initiativen wie dem Global Compact, der eng mit dem Public Private Partnership(PPP)-Gedanken verbunden ist. Dazu bietet der Global Compact Unternehmen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen Teilnehmern über Ideen und gelungene Projekte auszutauschen. Im Dialog mit staatlichen und nicht-staatlichen Vertretern werden auf freiwilliger Basis Partnerschaften initiiert und praktikable Ansätze entwickelt. Zahlreiche internationale Konzerne, Unternehmen und Organisationen haben sich zu den Prinzipien des Global Compact bekannt.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und in enger Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt hat das GTZ Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit eine Koordinationsstelle für das deutsche Global Compact Netzwerk eingerichtet.



Millenium Development Goals / 2000

Auf dem Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen 2000 in New York haben die Vereinten Nationen vor dem Hintergrund weiter zunehmender Verelendung in zahlreichen Entwicklungsländern, der anhaltenden Benachteiligung von Frauen in vielen Staaten und der weiter zunehmenden Umweltzerstörung acht sog. Millenniumziele (MDG, Millenium Development Goals) beschlossen, die bis 2015 erreicht werden sollen.

Die Millenniumsziele 2000
1. Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
2. Primarschulbildung für alle
3. Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen
4. Senkung der Kindersterblichkeit
5. Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
6. Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten
7. Ökologische Nachhaltigkeit
8. Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung.

Damit diese einzigartige historische Chance - die Welt sicherer, wohlhabender und gerechter für alle zu gestalten - auch genutzt wird, hat UN-Generalsekretär Kofi Annan eine Sonderbeauftragte für die Millenniumentwicklungsziele benannt. Seit Oktober 2002 leitet Eveline Herfkens, ehemalige niederländische Entwicklungshilfeministerin, die weltweite UN-Millenniumkampagne. Mit ihrem Team in New York mobilisiert und unterstützt sie nationale Kampagnen, die über die Millenniumentwicklungs-ziele informieren. Eine Aktion ist die Entwicklung der so genannten Millennium Gates.



Erd-Charta / 2000

Im Jahr 1987 schlug die Weltkommission der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in ihrem Abschlussbericht, dem sog. Brundtland-Bericht, eine Charta der Erde vor, die die Fragen von Umwelt und Entwicklung auf Dauer stärker miteinander vernetzen sollte. Nachhaltige Entwicklung wurde zum führenden Leitbild der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro. In dem Handlungsprogramm Agenda 21 wurde es weiter konkretisiert und danach weltweit in vielen lokalen, regionalen und nationalen Agenda 21–Prozessen im Idealfall mit Leben erfüllt. Mit der Erd-Charta, die am 24.03.2000 verabschiedet wurde, sollte ein grundlegender und verbindlicher ethischer Rahmen für verschiedenen Aufgaben und Anliegen der „Agenda 21“ beschrieben und vereinbart werden.

Die Erd-Charta versteht sich als eine inspirierende Vision grundlegender ethischer Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung und sie soll ein verbindlicher Vertrag der Völker auf der ganzen Welt werden. Grundlegend sind die Achtung vor der Natur, die allgemeinen Menschenrechte, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit und eine Kultur des Friedens. Die Grundsätze der Erd-Charta ergeben zusammen ein Konzept für eine nachhaltige Entwicklung und stellen grundlegende Richtlinien für den Weg dorthin dar. Diese Grundsätze sind hergeleitet aus dem Völkerrecht, aus Wissenschaft, Philosophie, Religion, UN-Gipfeltreffen und den bisherigen Erd-Charta-Gesprächen über eine globale Ethik.

Die Erd-Charta stellt fest, dass die ökologischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen, ethischen und spirituellen Probleme und Hoffnungen der Menschheit eng miteinander verbunden sind. Die Herausforde-rungen zu Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden sind eng verknüpft mit dem Schutz der Umwelt und der Sorge um das wirtschaftliche Wohlergehen. Nur in einer globalen Partnerschaft und in gemeinsamer Verantwortung können umfassende Lösungen gefunden werden.



Lissabon-Prozess / 2000

Im Jahr 2000 nahm sich die EU vor, ihre Arbeit darauf auszurichten, Europa zur wettbewerbsfähigsten, wissensbasierten Region der Welt zu machen. Gleichzeitig sollten Impulse für mehr Beschäftigung, für den sozialen Zusammenhalt und für die nachhaltige Entwicklung gesetzt werden. Formuliert wurden diese Ziele bei einem Treffen der Regierungschefs in Lissabon im März 2000.

Nach fünf Jahren stellten die Staats- und Regierungschefs fest, dass Europa die angestrebten Ziele zwar nicht aus den Augen verloren hat, aber die Fortschritte eher bescheiden sind. Man kam überein, dass jedes Mitgliedsland ein Nationales Reformprogramm (NRP) mit maßgeschneiderten Maßnahmen entwickeln soll, um Wachstum und Beschäftigung in den kommenden drei Jahren zu fördern.

Ziel ist es, die Forschungs- und Innovationsaktivitäten des universitären und außeruniversitären Forschungsbereiches und der Unternehmen zu steigern, Technologie- und Wissenstransfer auszubauen, nationale und internationale Forschungs-, Technologie-, Innovationskooperationen zu forcieren, die Anzahl von technologieorientierten Neugründungen zu erhöhen, den Innovationsoutput zu verbessern und das Entwicklungs- und Wachstumspotenzial von Unternehmen auszuschöpfen.



Europäische Nachhaltigkeitsstrategie / 2001

Mit der Europäischen Nachhaltigkeitsstrategie stellt sich Europa den Problemen der Ressourcenverminderung und der zunehmenden Armut breiter Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern, aber auch in den Industriestaaten. Auf dem Europäischen Gipfel im Juni 2001 in Göteborg wurde die Europäische Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Sie integriert die Ziele des Sechsten Umweltaktionsprogramms und ergänzt die in Lissabon beschlossene Strategie für Nachhaltiges Wachstum, Beschäftigung und größeren sozialen Zusammenhalt um eine ökologische Komponente. Die Mitgliedstaaten und Ministerräte sind beauftragt worden, diese Ziele und Vorschläge in ihrer Politik umzusetzen.

Die sechs Kernbereiche dieser Strategie sind: 1. Stabilisierung des Weltklimas durch Begrenzung der Treibhausgasemissionen und Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien; 2. Sicherung einer nachhaltigen Verkehrspolitik durch die Reduktion des Verkehrsaufkommens, die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Internalisierung der externen Kosten im Verkehrsbereich; 3. Sicherung der öffentlichen Gesundheit - Reduktion giftiger Stoffe in der Umwelt, Lebensmittelsicherheit und Maßnahmen gegen antibiotische Resistenz von Bakterien; 4. Verantwortliches Management der Ressourcen; 5. Bekämpfung der Armut ; 6. Demographische Entwicklung und Überalterung (Ziel der Lissabon-Strategie). Hinzu kommen als wichtigste Querschnittmaßnahmen: 1. Integration von Umweltzielen in die einzelnen Sektorpolitiken; 2. Maßnahmen zur Preispolitik, um die wahren Kosten verschiedener Produkte und Dienstleistungen zu integrieren; 3. Forschung und Ausbildung.



Nationale Nachhaltigkeitsstrategie / 2002

Mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland hat das Bundeskabinett am 17. April 2002 eine umfassende Modernisierungsstrategie für Politik und Gesellschaft beschlossen. Ziel dieser Strategie ist eine Balance zwischen den Bedürfnissen der heutigen Generation und den Lebensperspektiven künftiger Generationen.

Die Nachhaltigkeitsstrategie zeigt mit dem Leitbild sowie 21 Zielen und Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung Wege und Perspektiven für ein zukunftsfähiges Deutschland. Zentrales Kapitel der Strategie ist das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das unter den Überschriften Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung beschreibt, wie nachhaltiges politisches und gesellschaftliches Handeln aussieht.

Sieben prioritäre Handlungsfelder, sind für die Grundsätze einer nachhaltigen Entwicklung definiert: 1. Energieeffizient, Klimaschutzen, 2. Mobilität sichern - Umwelt schonen, 3. Produktions-, Ernährungs, und Konsummuster, 4. Demographischer Wandel, 5. Bildungsoffensive und Hochschulreform, 6. Innovative Unternehmen - erfolgreiche Wirtschaft, 7. Flächeninanspruchnahme, Siedlungsentwicklung



Rio + 10 Johannesburg / 2002

Zehn Jahre nach Rio ist die Staatengemeinschaft in Johannesburg zum Weltgipfel (World Summit) für nachhaltige Entwicklung vom 26.08. bis 4.09.2002 zusammengekommen. Im Zentrum von Rio+10 stand die Frage: Wie kann das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung, auf das sich die Staats- und Regierungschefs in Rio 2000 verständigt haben, in Zeiten der Globalisierung und des rasanten technologischen Fortschritts praxisgerecht umgesetzt werden? Auf dem Gipfel wollen die Staats- und Regierungschefs Entscheidungen treffen, welche die Umsetzung bestehender internationaler Vereinbarungen weiter vorantreiben und darüber hinaus den seit Rio neu entstandenen Herausforderungen Rechnung tragen.

Folgende Schwerpunkte wurden identifiziert: 1. Ressourcenschutz und Ressourceneffizienz, insbesondere , 2. nachhaltige Energiepolitik und Wasserwirtschaft, 3. Armutsbekämpfung und Umweltschutz, 4. Globalisierung und nachhaltige Entwicklung, 5. Stärkung der UN-Strukturen in den Bereichen Umwelt und nachhaltige Entwicklung.



Global Marshall Plan Initiative / 2003

Im Jahr 1990 entwickelte Al Gore in seinem Buch "Wege zum Gleichgewicht – Ein Marshall Plan für die Erde" erstmals die Idee für einen globalen Marshallplan. In Anlehnung daran verfolgt seit 2003 die Global Marshall Plan Initiative als Ziel eine "Welt in Balance". Dies erfordert eine bessere Gestaltung der Globalisierung und der weltökonomischen Prozesse: eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft. Es geht um einen besseren weltweiten Ordnungsrahmen, eine nachhaltige Entwicklung, die Überwindung der Armut, den Schutz der Umwelt, Gerechtigkeit und in der Folge um ein neues „Weltwirtschaftswunder“.

Der Global Marshall Plan umfasst fünf Kernziele:
1. Durchsetzung der weltweit vereinbarten Millenniumsziele der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2015, 2. Aufbringung der zur Erreichung der Millenniumsziele zusätzlich erforderlichen 100 Mrd. US$ jährlich zur Förderung weltweiter Entwicklung, 3. Faire und wettbewerbsneutrale Aufbringung der benötigten Mittel u.a. über Belastung globaler Transaktionen, 4. Schrittweise Realisierung einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft durch Etablierung eines besseren Ordnungsrahmens der Weltökonomie z.B. über eine Verknüpfung etablierter Regelwerke und vereinbarter Standards für Wirtschaft, Umwelt und Soziales (WTO, UNEP und ILO-Kernstandards), 5. Neuartige Formen basisorientierter Mittelverwendung bei gleichzeitiger Bekämpfung von Korruption.



Kyoto-Protokoll / 2005

Am 16.02.2005 ist das Kyoto-Protokoll nach jahrelanger Verhandlung in Kraft getreten. Die Konferenz in Kyoto 1997 war die dritte Konferenz der Staaten, die die Klimarahmenkonvention in Rio verabschiedet haben. Sie war ein wichtiger Schritt bei dem Versuch, den Klimawandel durch internationale Vereinbarungen zu verhindern. Das wichtigste Ziel der Konferenz war eine Verringerung des Treibhausgasausstoßes zu erreichen. Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre soll auf einem Niveau stabilisiert werden, das negative Auswirkungen auf das Klima ausschließt.

Die Konferenz wurde mit dem so genannten Kyoto-Protokoll abgeschlossen. Inhalt der Vereinbarung: Der Ausstoß der sechs wichtigsten Treibhausgase soll reduziert werden, dass er bis 2012 um 5,2 Prozent unter dem Wert von 1990 liegt. Einen Teil dieser Verpflichtung können die Industrieländer über so genannte "flexible Mechanismen" erfüllen. Sie umfassen zum Beispiel

Neben dem Einsparen von eigenen Emissionen stehen den Staaten drei flexible Instrumente zur Zielerreichung zur Verfügung: 1. der weltweite Handel mit Treibhausgas-Emissionsrechten (Emissionshandel), 2. das Umsetzen von Maßnahmen in Entwicklungsländern (Clean Development Mechanism) und 3. projektbezogene Kooperationen mit anderen Industriestaaten zur Emissionsminderung, wobei die erreichten Einsparungen auf die nationalen Reduktionsziele anrechenbar sind (Joint Implementation).

Die Idee des Emissions-Zertifikate-Handels geht auf den damaligen US-Senator Al Gore zurück und wurde 1992 in "Wege zum Gleichgewicht ein Marshallplan für die Erde" veröffentlicht.


Internationale Messe
für nachhaltige Entwicklung
und globale Verantwortung

 

 

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