Grundlagen
Buchempfehlung
Meilensteine zur Nachhaltigen Entwicklung



Die Grenzen des Wachstums

von Dennis L. Meadows, Donella H. Meadows, Erich Zahn (1972)

1972 wurde die Studie zur Zukunft der Weltwirtschaft als Die Grenzen des Wachstums (Originaltitel: The Limits to Growth) veröffentlicht. Im Auftrag des Club of Rome führten Dennis L. Meadows und seine Mitarbeiter an Jay W. Forresters Institut für Systemdynamik eine Systemanalyse mit einem Rechenmodell durch, das die hohe Vernetzung globaler Prozesse berücksichtigt und Computersimulationen zu unterschiedlichen Szenarien ermöglicht. So wurden Modelle mit unterschiedlich hoch angesetzten Rohstoffvorräten der Erde berechnet, oder eine unterschiedliche Effizienz von landwirtschaftlicher Produktion, Geburtenkontrolle oder Umweltschutz angesetzt. Das Simulationsergebnis der meisten Szenarien ergab ein weitergehendes, zunächst unauffälliges Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum bis zu einer jähen Umkehr der Tendenz um das Jahr 2030. Nur sofortige durchgreifende Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Geburtenkontrolle änderten dieses Systemverhalten, so dass auch Szenarien errechnet werden konnten, unter denen sich die Weltbevölkerung (bei ca. vier Milliarden) wie auch der Wohlstand langfristig konstant halten ließen. Das Buch wurde über 30 Millionen Exemplare in 30 Sprachen verkauft. 1973 wurde der Club of Rome dafür mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.



Haben oder Sein

Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft
von Erich Fromm (1976)

1976 erschien mit Haben oder Sein, neben die Kunst des Liebens, das berühmteste und bedeutendeste Buch des Kulturphilosophen Erich Fromms, in dem er Gedankengänge frühere Werke anschaulich für eine breite Öffentlichkeit zusammenfasst und versucht ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass grundlegende gesellschaftliche Veränderungen nötig sind, um dem Menschen ein erfülltes Leben zu ermöglichen. In seiner Darstellung steht die Existenzweise des Habens für die Übel der gegenwärtigen Zivilisation, die des Seins aber für die Möglichkeit eines erfüllten Lebens.Fromm schrieb dies in einer Zeit, die begann über die "Grenzen des Wachstums" den ersten Bericht des Club of Rome zu diskutieren. Er schrieb es in einer Welt des Habens, die ihre Lebensgrundlage zu vernichten droht, und sich nur dann ändern kann, wenn sich auch die Psyche des Menschen ändert. In Bezug auf die ökonomische Notwendigkeit menschlicher Veränderung, sei diese nur unter der Vorraussetzung eines fundamentalen Wandels der menschlichen Grundwerte und Einstellungen im Sinne einer neuen Ethik und einer neuen Einstellung zur Natur möglich. Wie schon in früheren Schriften analysiert Fromm, dabei die Rolle des Konsums in der Überflussgesellschaft und vergleicht sie mit patogenen Sucht- und Angst-Phänomenen. Fromm kommt zu dem Schluss, dass eine neue Gesellschaft nur dann entstehen könne, wenn sich parallel zum Entwicklungsprozess auch die Charakterstruktur des Menschen grundlegend wandelt.



Unsere Welt - ein vernetztes System

von Frederic Vester (1983)

Frederic Vester, der »Vater des vernetzten Denkens«, gibt uns mit diesem Buch einen faszinierenden Einblick in das, »was die Welt zusammenhält« Die technische und wirtschaftliche Entwicklung hat zu immer größerer Spezialisierung und zu immer größerer Komplexität von Technik und Wirtschaft - und damit auch von deren Wechselwirkung mit der Gesellschaft -geführt. Darüber haben wir mehr und mehr aus dem Auge verloren, wie sich diese Systeme zueinander, zum Menschen, zu unserer Kultur und zur Natur verhalten. Die Gesetzmäßigkeiten in der Natur - ein vorbildliches, sich durch Selbstregulierung erhaltendes System - müssen wieder Ausgangspunkt unseres Planens und Handelns werden. Frederic Vester erläutert anhand vieler anschaulicher Beispiele die Steuerung von Systemen in der Natur und durch den Menschen. Auf der Grundlage seiner Forschungsarbeit über Systemzusammenhänge und über die Entwicklung biokybernetischer Strategien auf den verschiedensten Gebieten gewährt er Einblick in einen faszinierenden Bereich: Wie wir die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten von Systemen in ihren Abhängigkeiten und Wechselwirkungen verstehen, beurteilen und zur Lösung von Problemen einsetzen können.



Wege zum Gleichgewicht. Ein Marshallplan für die Erde.

von Al Gore (1992)

Seit mehr als zwanzig Jahren setzt sich Al Gore für die Belange der Umwelt ein. Heute ist er mehr denn je überzeugt, daß uns die Zivilisationsmaschine an den Rand der Katastrophe gebracht hat. In diesem herausfordernden und provokativen Buch vertritt der Autor die These, daß nur ein radikales Umdenken, was unsere Beziehung zur Natur betrifft, die Erde, wie wir sie kennen, für kommende Generationen erhalten kann. Erstaunlicherweise behaupten einige Politiker, Wissenschaftler und führende Vertreter der Wirtschaft immer noch, daß eine reale Gefahr nicht existiere. Gore tritt den Beweis an: Die Qualität der Luft, des Wassers und des Bodens ist bedroht. Die Gefährdungen haben sich von der regionalen Ebene auf die globale verschoben. Der Treibhauseffekt, das Ozonloch und die Zerstörung der Regenwälder sind unübersehbare Beweise. Die Wurzeln dieser Krise reichen in jeden Bereich der Gesellschaft. Gore versucht, die Probleme der Politik, Geschichte, Wissenschaft, Ökono mie, Psychologie und Religion zu sichten. Einen Großteil der Schuld trifft die Politiker, die die langfristigen Folgen ihrer halbherzigen Entscheidungen nicht wahrhaben wollen. Ebenso haben es bis jetzt viele Ökonomen unterlassen, die wahren Kosten des Verbrauchs nichterneuerbarer Energien offen zu bilanzieren. Im Begriff der "Dysfunktionalität" sieht Al Gore seine Metapher des Zustandes unserer Zivilisation. Im letzten Teil des Buches zieht der Autor die praktischen Konsequenzen. Nur eine weltweite Mobilisierung kann uns vor der Katastrophe retten. In einem umfassenden "Marshallplan für die Erde" entwirft er eine Strategie für die Stabilisierung des Bevölkerungs- wachstums, die globale Durchsetzung ökologisch angepaßter Technologien und die Umwelterziehung.

Al Gores Buch ist eine mutige und visionäre Antwort auf eine Überlebensfrage der Menschheit. Individuum und Gesellschaft müssen sich neu begreifen. Wer die Umweltkrise überwinden will, muß seine innere Krise bewältigen. Dieses Buch ist ein Manifest gegen Zynismus und Resignation. Gerichtet ist es an alle Leserinnen und Leser, die begriffen haben, worum es geht: Die Erde muß wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.



Die neuen Grenzen des Wachstums

von Donella H. Meadows, Dennis L. Meadows, Joergen Randers (1992)

Die 1972 vom Club of Rome in Auftrag gegebene und durch die Volkswagen AG finanzierte Studie "Die Grenzen des Wachstums" hatte die umweltpolitische Diskussion der siebziger und achziger Jahre entscheidend geprägt. 1992 waren bereits einige Grenzen der Belastbarkeit überschritten, Grund für die Autoren, neue Warnzeichen zu setzen. 1992 erschien die Folgestudie zum Bestseller von 1972, Die neuen Grenzen des Wachstums, in der Meadows und seine Koautoren wiederum pessimistische Analysen und Szenarien präsentierten, aber auch erste Anzeichen für einen Bewusstseinswandel der Menschen feststellten.



Kurswechsel

Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt von Stephan Schmidheiny mit dem Business Council for Sustainable Development (1993)

Sind Wirtschaft und Umweltschutz wirklich unvereinbar? Hemmnungsloses Wirtschaftswachstum heute und in der Vergangenheit hat uns an den Rand der ökologischen Katastrophe geführt. Stephan Schmidheiny hat zusammen mit 48 führenden Unternehmern aus der ganzen Welt neue Perspektiven für Entwicklung und Umwelt entwickelt. Er zeigt, wie eng Ökonomie und Ökologie miteinander verbunden sind und
welche Maßnahmen in Wirtschaft und Industrie ergriffen werden müssen, um die Umweltzerstörung einzudämmen. Anhand von 38 Fallstudien international bekannter Konzerne beweist er, daß Umweltver-träglichkeit und Wirtschaftswachstum keine einander entgegengesetzten Begriffe sind. Grundvoraussetzung ist jedoch, daß weltweit Regierungen und Unternehmen umdenken.



Wieviel Umwelt braucht der Mensch?

Faktor 10 - das Maß für ökologisches Wirtschaften
von Friedrich Schmidt-Bleek (1994)

Wir haben zwanzig Jahre Umweltpolitik betrieben, haben nach Nanogrammen von Giften gejagt und Schadstoffemissionen reduziert. Vielleicht ist die Umwelt dadurch etwas sauberer geworden, aber dennoch drohen unserer Ökosphäre immer größere Katastrophen. Was machen wir falsch? Jeder Verbrauch, sei es von Rohstoffen, sei es von Energie, zieht unweigerlich ein Stück veränderte Umwelt nach sich. Und wir verbrauchen Megatonnen. Friedrich Schmidt-Bleek hat ein ökologisches Maß entwickelt, das erstmals den Verbrauch umfassend bestimmen kann. Dieses Maß - MIPS für Material Intensität Pro Serviceeinheit - ermöglicht es, die Umweltbelastung von Prozessen, Produkten und Leistungen zu ermitteln und miteinander zu vergleichen. Wollen wir dauerhaft unsere Ökosphäre retten, müssen wir in recht kurzer Zeit dass Ziel "Faktor 10" erreichen: also Reduzierung allen Verbrauchs auf den zehnten Teil - bei gleichbleibendem Wohlstand. Der Autor zeigt praxisnahe Wege, an dieses Ziel zu gelangen. Wir müssen nicht einfach den Gürtel enger schnallen, sondern wir müssen lernen, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen rationaler und effektiver umzugehen. Es ist durchaus üblich, Wohlstand zu schaffen - für alle Menschen.



Finanzierung des Kurswechsels.

Die Finanzmärkte als Schrittmacher der Ökoeffizienz
von Stephan Schmidheiny, Federico Zorraquin (1998)

Im vielbeachteten Buch Kurswechsel hate S. Schmidtheiny und der Business Council for Sustainable Development nachgewiesen, dass umweltverträgliches Wachstum möglich ist und Ökologie und Ökonomie sich nicht länger ausschließen. Die Finanzierung des Kurswechsels fragt nach der Rolle, welche die Finanzmärkte für eine nachhaltige Entwicklung spielen. Was können sie tun, um den Prozess des ökoeffizienten Wirtschaftens voranzutreiben. Teilen die sie die wachsende Besorgnis über Armut in der Welt und über die Schädigung der Natur? Um Antworten zu finden, untersuchen die Autoren die Mechanismen der Finanzmärkte und die Verhaltensweisen der ausschlaggebenden Akteure in diesen Märkten. Sie weisen darauf hin, dass die Finanzwelt wohl nach Kapitalrendite strebt, dass sich aber gleichzeitig ein zukunftsweisender Wandel abzeichnet, der Umweltkosten und Umweltschadenshaftung in die betrieblichen Rechnung einbezieht.



Faktor vier. Doppelter Wohlstand - halbierter Naturverbrauch

von Ernst U. von Weizsäcker,
Amory B. Lovins, und L. H. Lovins (1999)

Das Know-how für eine neue umweltschonende Wachstumspolitik ist vorhanden. Wir können heute Solarhäuser bauen, deren Energiekosten fast bei Null liegen, oder Supersparautos, die nicht nur sparsam und sicher, sondern auch komfortabel sind. Der Umweltschutz, von der Wirtschaft immer als Kostenfaktor gefürchtet, ist längst dabei, zum Nutzenfaktor zu werden. Die Autoren machen sich für eine Effizienzrevolution stark, die dazu führen soll, daß wir die Naturgüter mindestens viermal besser nutzen als bisher. Das ist allerdings nur mit Unterstützung der Politik möglich, die endlich aufhören muß, Vergeu-dung zu subventionieren, und sich zu einer ökologischen Steuerreform entschließen sollte.



Systemtheorie als Weltanschauung.

Eine ganzheitliche Vision für unsere Zeit
von Ervin Laszlo (2000)

In diesem Grundlagenwerk zur Systemtheorie zeigt Erwin Laszlo, daß nur die Gesamtbetrachtung aller Systeme zu einer sinnhaften Weltanschauung führen kann und weist den Weg zu einem bewußten und zukunftsweisenden Umgang mit der Welt. Ervin Laszlo, 1932 in Budapest geboren. Dr. Dr. h. c. mult. Promotion in Naturwissen-schaften an der Pariser Sorbonne, Professor für Philosophie, Systemwissenschaft und Zukunftsforschung an den Universitäten Yale und Princeton. Wissenschaftlicher Berater des Generaldirektors der UNESCO, Mitglied des Club of Rome, Gründer und Präsident des Club of Budapest, Rektor der Wiener Akademie für Zukunftsfragen, Gründungsrektor der Frankfurter Akademie für Evolutionäres Management. Laszlo ist Autor zahlreicher Sachbücher.



Die Kunst, vernetzt zu denken.

Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität
von Frederic Vester, Der neue Bericht an den Club of Rome (2002)

Strukturelle Arbeitslosigkeit, alarmierende Umweltveränderungen, wiederkehrende Anzeichen eines Börsencrashs, die Verstrickung in kriegerische Auseinandersetzungen: angesichts einer immer komplexeren Welt wird die Unzulänglichkeit herkömmlicher Denkweisen immer deutlicher. Für sich perfekt geplant, können die Folgen jedes Eingriffs in vielschichtige Gefüge fatale Konsequenzen haben: Rückkopplungen, Zeitverzögerungen, Spätfolgen. Über zwanzigjährige Erfahrung mit solchen Fragen ist hier zusammengefaßt zu einem Praxisbuch für Politiker, Manager und alle anderen, die in solchen Zusammenhängen denken müssen und wollen. Für die Taschenbuchausgabe durchgehend aktualisiert und erweitert um ein Kapitel zur Gentechnologie.

Der Verlag über das Buch:
»Ein faszinierender Überblick über die Vielfalt der Elemente des Verstehens, die uns allen, insbesondere aber auch den Entscheidungsträgern in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu einer kreativen Gestaltung unserer Umwelt zur Verfügung stehen.» Ricardo Díez Hochleitner, Präsident des Club of Rome



Solare Weltwirtschaft.

Strategie für die ökologische Moderne von Hermann Scheer (2002)

Jahre sind vergangen seit dem Klimagipfel von Rio, und die Ehrung von Hermann Scheer mit dem "Alternativen Nobelpreis 1999". Ein guter Grund, sich all der Beschlüsse zu erinnern, die im wesentlichen wirkungslos geblieben sind. Auch in seinem neuen Buch plädiert Scheer für einen zunächst radikal anmutenden Wandel hin zu einer ökologisch geprägten Energiewirtschaft. Nur eine Weltwirtschaft, die auf erneuerbaren Energien fußt, kann langfristig die Selbstzerstörung aller Wirtschafts- und Lebensformen verhindern. In seinem Buch zeigt der Autor mögliche Wege in eine ökologische Moderne auf und entwirft konkrete politische Handlungskonzepte für die Nutzung der Sonnenenergie.

Während die Konzerne durch immer spektakulärere Fusionen zu "Global Players" werden, fordert eine ökologisch verträgliche Energieversorgung genau das Gegenteil. Scheer weiß genau, wovon er spricht und läßt man sich auf seine klugen Argumente ein, lösen sich die immer wiederholten Argumente von hohen Kosten, geringem Nutzen und schlechtem Wirkungsgrad flächendeckender Solarenergieversorgung in Luft auf, um in Gestalt einer dezentralen Versorgung ohne kostenintensive Aufbereitung und Infrastruktur aufzuerstehen. Und verdeutlicht, mit welcher Hartnäckigkeit dieser Entwicklung der Durchbruch verweigert wird.



Balance oder Zerstörung:

Ökosoziale Marktwirtschaft als Schlüssel zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung
von Prof. Dr. Dr. Radermacher (2002)

Die Menschheit ist im Rahmen einer entfesselten globalisierten Ökonomie dabei, das soziale, kulturelle und ökologische Kapital massiv anzugreifen, die Ressourcen rückhaltlos zu plündern. Dabei agiert der reiche Norden massiv zu Lasten des Südens. Gerade die Frage einer weltweiten Balance der materiellen Möglichkeiten der Menschen hat entscheidende Bedeutung im Kontext der Globalisierung und angesichts der Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. De facto befinden wir uns heute in einem Zustand extremer globaler Apartheid. Zwei Milliarden Menschen müssen mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen, eine Milliarde Menschen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag, ein unerträglicher, absolut nicht friedensfähiger Zustand und das größte Hindernis für Zukunftsfähigkeit. An Ideen und Vorschlägen zur Verwirklichung eines weltweiten nachhaltigen Weges mangelt es nicht. Nur sind sie oft widersprüchlich und auch die Politik hat global bisher wenig Bereitschaft und Fähigkeit zu ihrer Umsetzung erkennen lassen.

Vor diesem Hintergrund bietet das Buch eine hervorragende Orientierung in dieser komplexen und kontroversen Materie. Neben einer Analyse der gegenwärtigen schwierigen weltpolitischen Konstellationen stellt es ein in sich schlüssiges Konzept für eine globale nachhaltige Entwicklung vor, das auch der Politik Anregung für Taten sein kann und soll. Online Bestellung bei faw/n Ulm.



Die Schatten der Globalisierung

von Joseph E. Stiglitz (2002)

Der Internationale Währungsfond versprach Wohlstand - und brachte Armut. Der Globalisierungskritiker Joseph Stiglitz ist Träger des Nobelpreises für Wirtschaft 2001 und gewährt tiefe Einblicke in Prozesse und Abgründe weltweiter ökonomischer Vernetzung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau:
Joseph Stiglitz wird kaum in den Verdacht geraten, ein Globalisierungskritiker ohne ökonomischen Sachverstand zu sein: er ist Träger des Wirtschaftsnobelpreises und war Chefökonom der Weltbank. Dennoch widmet er sein jüngstes Buch den Schattenseiten der Globalisierung. Laut Rezensent Udo Scheer kritisiert er vor allem die globalen Organisationen des Kapitals wie die Welthandelsorganisation (WTO) und den Internationalen Währungsfond (IWF), die oftmals wenig Interesse an den realen Bedürfnissen der Länder zeigen. Stiglitz gibt zu bedenken, so Scheer, dass gerade Länder, die sich der Liberalisierung widersetzen (von Äthiopien bis Malaysia) , wirtschaftlich stabil sind. Die Asienkrise ebenso wie die desolate Lage in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion verdankt sich, meint Stiglitz, nicht zuletzt der Interessenpolitik des IWF. Er plädiert dagegen für den Weg einer "sanften" Transformation, wie sie in Polen oder China stattfindet. Nicht die Globalisierung als solche stellt er in Frage, sondern die Art ihrer "finanzkolonialistischen" Umsetzung. Stiglitz plädiert dagegen, in den Worten des mit expliziter Bewertung sehr zurückhaltenden Rezensenten, für einen "fairen regulatorischen Rahmen", für eine Zurückdrängung der US-Dominanz zugunsten einer "Global Governance".



Macroshift. Die Herausforderung

von Ervin Laszlo (2003)

Grundlegende Veränderungen hat es in der Geschichte der Menschheit schon immer gegeben, aber sie vollzogen sich schrittweise, über Jahrhunderte. Heute schrumpft die Umstellungszeit durch den technologischen Fortschritt auf eine Generation zusammen. Der »Macroshift«, der große Wandel, den wir heute erleben, schließt praktisch alle Lebens-aspekte mit ein. Dabei sind die wirtschaftliche Globalisierung und die zunehmende Umwelt-verschmutzung nur ein Aspekt. Die Gesellschaft wächst insgesamt zu internationalen und interkulturellen Dimensionen heran und gelangt so zu einer Komplexität, die die etablierten Institutionen in ihrer Aufgabe zu regulieren überlastet. Wir stehen vor zwei möglichen Szenarien: dem »Zusammenbruch«, bei dem wir haltlos in Richtung Chaos und Zerstörung driften; und dem »Durchbruch«, bei dem wir gemeinsam unser Denken transformieren und obsolete Vorstellungen aufgeben: Wir können nicht mehr nur unseren Nationalstaat als Fixpunkt unserer Zugehörigkeit ansehen, und wir müssen uns von der technologischen Maxime verabschieden, daß alles, was getan werden kann, auch getan werden sollte. Aber es gibt auch vieles, was jeder einzelne im täglichen Leben tun kann, um eine haltbare Zukunft zu schaffen – darüber gibt Laszlo detailliert Auskunft. Denn was wir benötigen, so Laszlo, ist ein grundlegender Wandel unserer Denk- und Lebensgewohnheiten.



Die Sonne schickt uns keine Rechnung.

Neue Energie - neue Arbeitsplätze von Franz Alt, Brigitte Alt (2004)

Wußten Sie, daß die Sonne an dem Tag, an dem Sie dieses Buch lesen, 15 000mal soviel Energie zur Erde schickt, wie die Menschen täglich weltweit verbrauchen? In der aktualisierten Neuausgabe seines programmatischen Klassikers zeigt Franz Alt, wie wir mit einer solaren Energiepolitik die Klimakatastrophe verhindern und zugleich neue Arbeitsplätze schaffen können. Denn Sonnenstrahlen, Wind, Biomasse und solarer Wasserstoff sind eine echte Alternative zu Atomkraft, Erdöl und Kohle. Atom-Manager beten jeden Tag, daß nichts passiert. Franz Alt weist mit diesem Buch den Weg zur Energiewende.



The Limits to Growth: The 30-Year Update

von Donella H. Meadows, Dennis Meadows, Jorgen Randers (2004)

Die Menschheit kann mehrere Entwicklungswege wählen - bereits 1972 und 1992 haben die Autoren der Grenzen des Wachstums solche Möglichkeiten beschrieben. Dabei setzten sie das systemische Denken in Zukunftsszenarien um. Ihre Ergebnisse riefen schon damals zum Handeln auf, denn wir verlangen seit den späten 70er-Jahren der Erde so viel ab, dass ihre Tragfähigkeit überschritten ist. In den Szenarien des 30-Jahre-Update mit aktuellen Daten wird deutlich, dass wir den großen Kurswechsel dringend brauchen - eine Wende zur Nachhaltigkeit mit drastischen materiellen und strukturellen Veränderungen.



Schwarzbuch Globalisierung

von Jerry Mander, Edward Goldsmith (2004)

DAS Grundlagenwerk für alle, denen reiner Materialismus als Vision für das 21. Jahrhundert nicht genügt. Mit Beiträgen international renommierter Autoren aus Wirtschaft, Politik, und Wissenschaft (Naomi Klein, Vandana Shiva, Carl Amery u.a.). Klappentext: »Wer wissen will, was die Globalisierungskritiker wollen, der bekommt es hier aus den radiklaen Quellen ... Ein Arsenal von Zahlen, Argumenten und Ideen, mit deren Hilfe der Kampf um die »Volkssouveränitat« geführt wird.« Die Zeit



Globale Maßlosigkeit.

Der (un)aufhaltsame Zusammenbruch des weltweiten Mittelstands
von Huschmand Sabet (2005)

Ein wirtschaftsethisches Manifest für eine gerechte Welt
Der Prozess der Vermögensverschiebung zugunsten der Superreichen gefährdet mittlerweile überall die Demokratie, weil zuviel Machtkonzentration in den Händen weniger ist. Zu den Verlierern in diesem Prozess gehören die mittelständischen Unternehmen. Sie wachzurütteln und ihre Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen ist ein wichtiges Anliegen dieses Buches. Denn - so die These - die Verteidigung der Position des Mittelstands hängt untrennbar mit der Verbesserung der Situation der Armen zusammen. Huschmand Sabet zeigt auf, was konkret getan werden müsste. Er nimmt Bezug auf die Idee eines Globalen Marshall Plans sowie auf erprobte Entwicklungskonzepte und Initiativen. Er beschreibt die konstruktive Rolle der Weltreligionen und entwickelt die Vision einer nachhaltigen globalen Ökonomie auf der Grundlage einer Weltdemokratie mit Weltbürgerrechten.


Internationale Messe
für nachhaltige Entwicklung
und globale Verantwortung

 

 

 

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